Der Brunnen der Sonne
Kompositionsinstallation im Hörraum Humboldt Forum Berlin ab September 2021Fadenfiguren begleiteten in Kiribati die Erzählung vom Entstehen der Welt, den Aufbruch zur See, die Gedichte der Verliebten, die Betrachtung des Sonnenunterganges, den zeremoniellen Weg ins Jenseits, Erzählungen vom Reich des Meeres, der Gestirne, die spielerische Sicht auf die Natur. Am Strand aufgeführt begleiteten sie zugleich die Ankunft der ersten Europäer.
Können Fadenfiguren den Zusammenhalt der Welt heute noch fassen?
Gibt es durch die Vielfalt der Begegnung und den Klimawandel mehr Nähe oder mehr Entfernung zwischen den Inseln Kiribatis und den Industriemetropolen?
Mit diesen Fragen habe ich mich in der Komposition Der Brunnen der Sonne beschäftigt und Texte aus den Aufzeichnungen von Gerd Koch (1963/64), von Sir Arthur Grimble (1951), Captain Charles Wilkes (1845) und aus dem U.S. Atoll Report (1960) für Tenor, Bass-Bariton und Konzertgitarre vertont.
Der Hörraum ist ein gemeinsames Projekt der Fachrichtung Audiokommunikation der Technischen Universität Berlin, der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloß und der Staatlichen Museen zu Berlin
Komposition, Gitarre - Christof Vonderau, Tenor- Clemens Bieber, Bass-Bariton - Seth Carico
The Well of the Sun
Installation of the composition at Listening space at Humboldt Forum BerlinIn Kiribati, string figures accompanied the story of the creation of the world, the departure for the sea, the poems of lovers, the contemplation of the sunset, the ceremonial path to the afterlife, tales of the realm of the sea, the stars, the playful views of nature. Performed on the beach they accompanied the arrival of the first Europeans.
Could string figures still grasp the coherence of the world today? Is there more proximity or more distance between the islands of Kiribati and the industrial metropolises due to the diversity of encounters and climate change?
I dealt with these questions in the composition The well of the Sun and set texts from the notes of Gerd Koch (1963/64), Sir Arthur Grimble (1951) and Captain Charles Wilkes (1845) to music for tenor, bass-bariton and concert guitar.